Max Beckmann

Max Beckmann, Porträt von Hugo Erfurth (1928)

Max Beckmann wurde am 12. Februar 1884 in Leipzig geboren. Von 1900 bis 1903 studierte er an der Großherzoglichen Kunstschule in Weimar. Im Anschluß an Studienreisen nach Paris und in die Schweiz ließ er sich 1905 in Berlin nieder und war bis 1913 Mitglied der Berliner Secession. 1906 erhielt er den Villa-Romana-Preis, der ihm einen Studienaufenthalt in Florenz ermöglichte. Im selben Jahr heiratete er Minna Tube, 1908 wurde der Sohn Peter geboren.

Bereits vor dem Ersten Weltkrieg war Beckmann ein gefeierter Maler: 1913 fand in Berlin die erste umfassende Einzelausstellung seiner Gemälde statt, und es erschien die erste Monographie. Seine Druckgraphik fand mehrere Verleger.

Im Ersten Weltkrieg meldete sich Beckmann freiwillig zum Sanitätsdienst in Ostpreußen und Flandern, wurde aber 1915 aufgrund psychischer Erschöpfung beurlaubt. Er zog nach Frankfurt a.M. und begann 1916 wieder zu malen. Die Kriegserlebnisse verarbeitete er in seiner Kunst, und er fand zu dem ihm eigenen kantigen Stil. Beckmann war künstlerisch ein Einzelgänger; er setzte sich zwar mit zeitgenössischer Malerei auseinander, schloß sich aber nie einer Künstlergruppe an. Als freischaffender Künstler konnte er aufgrund seiner Verträge mit Galeristen und Verlegern gut leben.

Nach der Scheidung von Minna Tube heiratete er 1925 Mathilde von Kaulbach. Er wurde als Dozent an die Städelsche Kunstschule berufen, wo er bis zu seiner Entlassung durch die Nationalsozialisten 1933 tätig war. Daraufhin verließ er Frankfurt und ging zunächst nach Berlin. 1937 wurden seine Werke von den Nationalsozialisten in deutschen Museen als „entartet“ beschlagnahmt, was Beckmann veranlaßte, zunächst nach Paris und dann nach Amsterdam zu emigrieren. Die letzten Lebensjahre nach dem Zweiten Weltkrieg verbrachte er in den USA: 1947 nahm er einen Lehrauftrag an der „School of Fine Arts“ an der „Washington University“ in St. Louis an, 1949 an der Colorado University in Boulder und an der „Brooklyn Museum Art School“ in New York. 1950 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der „Washington University“ sowie der Große Preis der Biennale in Venedig verliehen. Im selben Jahr, am 27. Dezember, starb Beckmann in New York.

Wilhelm Fraenger gab 1924 gemeinsam mit Curt Glaser, Julius Meier-Graefe und Wilhelm Hausenstein bei Reinhard Piper in München ein Buch über Max Beckmann heraus, in dem er sich mit Beckmanns 1921 entstandenem Gemälde „Der Traum“ auseinandersetzte. Nach dem Erscheinen der Publikation widmete Beckmann Fraenger 1924 zwei Graphiken. Auch in Vorträgen beschäftigte sich Fraenger wiederholt mit Werken Beckmanns.

Max Beckmann, Porträt von Hugo Erfurth (1928)

Max Beckmann: Kasbek, Radierung, Probedruck mit Widmung an Wilhelm Fraenger, 1923

Max Beckmann: Kasbek, Probedruck von 1924 mit Widmung an Wilhelm Fraenger (© Wilhelm-Fraenger-Gesellschaft e.V.)